Blockflöten mögen robust aussehen, sind aber sehr empfindliche Instrumente, die mit Sorgfalt behandelt werden sollten. Hier einige wichtige Hinweise und Regeln zur Pflege, die dabei helfen:
Wir stellen fest, dass seit einigen Jahren das Verständnis für den Umgang mit Holzinstrumenten abnimmt. Vielleicht nicht zuletzt, weil unsere Zeit hektischer wurde und viele elektronische Musikgeräte den Markt überschwemmen, die jederzeit und pausenlos »im Einsatz« stehen können. Auch das Aufkommen von Kunststoff-Flöten förderte diesen weniger bewussten Umgang. Deshalb möchten wir daran erinnern, dass das Holz unserer Blockflöten ein Naturprodukt ist.
Wir empfehlen, dass Sie das Instrument – unabhängig von der Holzart – nach der Einspielzeit nicht länger als eine volle Stunde am Tag spielen. Längere Einsatzzeiten stellen häufig eine nicht zu unterschätzende Belastung dar; der Windkanal und die Innenbohrung quellen durch die Feuchtigkeit des Atems auf; das kann im ungünstigsten Fall zu Rissen führen. Wenn Sie viel üben oder länger darauf spielen möchten, empfehlen wir die Anschaffung einer Zweitflöte, um das »Hauptinstrument« zu schonen.
ist von großer Wichtigkeit! Ein neues Instrument nimmt mehr Feuchtigkeit auf; das Holz quillt an und kann sich (besonders im Bereich des Windkanals) verziehen. Die tägliche Spielzeit sollte in der ersten Woche 10 Minuten nicht überschreiten und darf in den folgenden vier Wochen auf 30 Minuten gesteigert werden.
In der kühleren Jahreszeit wärmen Sie das Instrument vor dem Spiel an, indem Sie das Kopfstück eine Weile in der Hand oder an Ihren Körper halten. Legen Sie es aber niemals auf eine Heizung! Wird ein Instrument in kaltem Zustand gespielt, »verstopft« es rasch und der abrupte Temperaturwechsel kann zu Rissen führen.
Vermeiden Sie Berührungen bei der Luftaustrittsöffnung (Labium)! Auch nie auf das Labium drücken oder Labiumkante, Seitenwände und Fasen berühren! Schon kleine Verletzungen daran können die Klangqualität massiv beeinträchtigen oder eine Blockflöte sogar unspielbar machen. Unter der Rubrik »Wissen« sind die sensiblen Kanten im Querschnitt ersichtlich.
Klingt eine Blockflöte "heiser", liegt dies meist am Kondenswasser, das sich im Windkanal angesammelt hat. Zum Durchblasen trennt man das Kopfstück vom Rest, schließt mit der flachen Hand das Labium und bläst den Windkanal kräftig frei. Auch hier gilt: Berühren Sie nie das Labium – die Schneidekante, an der sich die Luft teilt.
Achten Sie darauf, dass nichts in den Windkanal gelangt, das ihn verschmutzen oder verkleben könnte. Mit Vorteil reinigen Sie vor dem Spiel die Zähne. Speiseresten im Windkanal führen zu einem heiseren und dumpfen Klang. Auch vom Kaugummi kauen beim Spiel ist abzuraten, da das den Speichelfluss anregt.
Blockflötenheiserkeit entsteht vor allem durch „Hängenbleiben“ von Wassertropfen (Kondenswasser) im Windkanal. Durch die Anwendung von Antikondens (erhältlich mit unserem Pflegeset) fließt die Feuchtigkeit wieder als glatter Film. Antikondens reduziert die Oberflächenspannung des Kondenswassers.
Träufeln Sie Antikondens vom Mundstück her in den Windkanal, damit Block- und Kanaloberseite (auch in den Ecken) gleichmäßig nass werden. Drehen und allenfalls leicht schütteln können die Verteilung fördern. Danach Kopfteil gut trocknen lassen. Auch hier gilt: Kanten und Labialbereich durch Berührungen nicht beschädigen!
Verstopft ein Instrument übermäßig oft, oder verändert sich der Klang zum Schlechteren, sollte es zur Kontrolle/Überarbeitung uns zugesandt werden. Denn hin und wieder können sich die Maßverhältnisse im Bereich des Windkanals durch die Feuchtigkeit verändern, was zu Problemen führt. Weitere Informationen finden Sie unter Service & Reparaturen.
Anschließend wischen Sie mit dem Putzstab (gleichmäßige Drehbewegung) Kopf- und Griffstück vorsichtig aus. Mit Vorteil lässt man die Einzelteile an der Luft trocknen, bevor sie wieder ins Etui verräumt werden. Lässt man das Instrument zusammengesteckt, können Verformungen oder gar Risse an den Zapfenverbindungen entstehen. Blockflöten, die nicht genügend nachtrocknen können, neigen außerdem zu Schimmelbildung.
Holzblockflöten sollten – wegen den Auswirkungen durch die Atemfeuchtigkeit – regelmäßig „innen“ mit Öl behandelt werden. Ohne diese vorbeugende Maßnahme laugt die kondensierende Feuchtigkeit langsam das Holz aus. Die Oberfläche der Innenbohrung wird rau und beim Quellen und Trocknen können winzige Risse entstehen oder Maßveränderungen auftreten. Das Öl schützt vor Feuchtigkeit und verhindert rasches Austrocknen.
Das ist individuell verschieden. Grundsätzlich darf die Innenbohrung immer leicht fettig sein (natürlich ohne dass Öl aus der Bohrung / den Tonlöchern herausläuft). Das erste Ölen darf bereits nach dem Kauf vorgenommen werden. Ölen Sie Ihr Instrument regelmäßig innen und außen leicht ein. Vorsicht: Klappenteile (z.B. bei Bässen) dürfen nie in Berührung mit Öl kommen (Verklebegefahr)!
Ölen Sie nur ein trockenes Instrument (lassen Sie es 12 Stunden trocknen, damit das Öl in die Poren eindringen kann und keine allenfalls vorhandene Restfeuchtigkeit im Holz einschließt). Zuerst schlaufen Sie ein fusselfreies Tuch durch die Öse des Putzstabes und tränken es mit Öl. Pflegeöl ist auch erhältlich mit unserem Pflegeset.
Führen Sie den Wischerstab mit dem ölgetränkten Tuch (oder die Rundbürste), in die Bohrung ein und verteilen mit Drehbewegungen das Öl auf der Innenfläche. Das Öl wird gleichmäßig verteilt, wenn Sie den Wischerstab (wie eine große Schraube) langsam in die Bohrung hineindrehen. Allenfalls überschüssiges Öl abwischen, indem Sie die Flötenteile mit einem sauberen Tuch trocken reiben.
Alternativ können Sie auch die Rundbürste verwenden, die in unserem Pflegeset angeboten wird, auf die Sie einige Tropfen Öl geben. Kontrollieren Sie die Innenflächen, indem Sie Mittel- und Fußteil gegen das Licht halten. Optimal ist es, wenn die Innenbohrung leicht glänzt und das Öl gleichmäßig verteilt ist. Überschüssiges Öl ist wegzuwischen. Die Instrumententeile danach offen zum Trocknen hinlegen (die Tonlöcher zeigen am Besten nach oben).
Der Flötenkopf erfordert besondere Sorgfalt: Block und Windkanal dürfen nie mit Öl in Berührung kommen (bei Bässen zusätzlich die Klappen)! Das Öl hat die Aufgabe, das Holz durch seine Wasser abstoßende Wirkung zu schützen. Im Bereich von Block und Windkanal ist dies jedoch unerwünscht, denn der Block muss das Kondenswasser aufsaugen. Hier würde Öl zu störender Tröpfchenbildung und Heiserkeit führen (wie das bei Plastikflöten bekannt ist).
Das Kopfstück wird ebenfalls mit Hilfe des Wischerstabes und eines (nicht fusselnden), ölgetränkten kleinen Baumwolllappens oder Mikrofasertuches innen leicht benetzt. Das Öl wird ebenso gleichmäßig verteilt, wenn Sie den Wischerstab (wie eine große Schraube) langsam in die Bohrung hineindrehen. Halten Sie das Mundstück nach oben, damit kein Öl in Richtung Block fließen kann. Durch die Luftaustrittsöffnung (Labium) können Sie am Ende darauf achten, dass kein Öl an den Block gelangt.
Das Labium und auch die Seitenwände können vorsichtig mit dem kleinen Pinsel eingeölt werden (ohne den Block zu berühren!). Bitte verwenden Sie nur wenig Öl und verhindern Sie unbedingt, dass kein Öl in den Windkanalbereich kriechen kann. Die Rückseite der Mundpartie kann mit einem mit etwas Öl getränkten Tuch eingerieben werden.
Klappen und Klappenpolster müssen unbedingt geschützt werden, da weder die Polster noch die Mechanik mit Öl in Berührung kommen dürfen! Klemmen Sie ein Stück Frischhalte- oder Aluminiumfolie zwischen Tonloch und Klappenpolster, damit kein Öl aus der Bohrung an die Klappen gelangen kann. Die Klappen sollten beim Ölen unbedingt nach oben gerichtet sein. In Zweifelsfällen nicht ölen und Ihr Fachgeschäft oder uns kontaktieren.
Lassen Sie das Instrument danach 12 Stunden ruhen. Stellen Sie das Kopfstück senkrecht auf (damit kein Öl zum Block läuft).
Verwenden Sie für HUBER-Instrumente ausschließlich Rapsöl. Rapsöl verklebt nicht wie andere Öle, wird nicht ranzig und ist in Lebensmittelgeschäften günstig erhältlich. Verwenden Sie kein Leinöl für unsere Instrumente! Leinöl kann zu einem klebrigen Film verharzen, der sich nur schwer wieder entfernen lässt. Zudem können sich mit Leinöl getränkte Tücher selbst entzünden – Brandgefahr!
Ölen schützt das Instrument nachhaltig und die Klangqualität bleibt in voller Schönheit erhalten. Die Lebenserwartung einer Blockflöte hängt entscheidend davon ab, ob sie mit Gefühl eingespielt, sorgfältig behandelt und gepflegt wird.
Bei allfälligen Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter. Am besten rufen Sie uns an • Telefon +41 44 725 49 04